Science
Fiction
Die
Welt
von
Übermorgen
Die
Frage
ist,
welcher
Fortschritt,
welche
Technologie,
sich
am
schnellsten
entwickelt
und
so
den Sprung von Science Fiction zur Realtität schafft.
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Marslandung
Wenn man Gold in der
Hand hält, dann muss
man nicht nach Silber
suchen.
Marslandung
Werden wir den Mars kolonisieren?
Derzeit
gibt
es
einige
Überlegungen,
wie
man
den
Mars
für
die
Menschheit
nutzen
kann.
Obwohl
noch
nie
ein
Mensch
einen
Fuß
auf
den
Roten
Planeten
gesetzt
hat,
denken
wir
über
dauerhafte
Siedlungen nach.
Angefangen
von
“Mars
One”,
als
Konzept
eines
One-Way-Tickets,
bis
hin
zu
Elon
Musks
Idee,
hundert
Menschen
pro
Flug
zum
Mars
zu
befördern.
Und
nicht
zu
vergessen,
die
NASA,
die
zumindest
mal
den Erfolg der ersten Marslandung für sich verbuchen möchte.
Betrachten wir nun mal die potentiellen Möglichkeiten.
Mars One
Eine
Handvoll
Menschen
wird
zum
Mars
geschickt,
wobei
man
derzeit
noch
nicht
weiß,
mit
welchem
Raumschiff
das
geschehen
soll.
In
der
Vorstellung
ist
es
eine
Kapsel
von
ähnlicher
Größe
wie
Orion,
dem
neuen
Raumschiff
der
NASA.
Orion
bietet
ungefähr
so
viel Platz wie ein Wohnzimmer.
Nach
6
Monaten
Flug
landet
die
Kapsel
auf
dem
Mars
und
dient
dort
als
Wohnung.
Was
mich
betrifft,
ich
hätte
gern
mein
eigenes
WG-
Zimmer.
Wobei
wir
bei
den
psychologischen
Problemen
wären.
Und
die
werden
mit
zunehmender
Verweildauer
in
einer
solchen
Enge
und
Abgeschiedenheit
Dimensionen
erreichen,
die
niemand
auf
der
Rechnung
hat.
Denn
wer,
der
ernsthaft
überlegt,
auf
den
Mars
auszuwandern,
kalkuliert
dabei
mit
ein,
dass
ihn
dort
Psychosen
und
Depressionen heimsuchen werden?
Und
was
ist
mit
sonstigen
organischen
Problemen?
Wer
repariert
die
Wurzelentzündung
eines
Zahns?
Wer
entfernt
den
entzündeten
Blinddarm?
Die
Planung
spricht
davon,
dass
alle
zwei
Jahre
Menschen
zum
Mars
geschickt
werden.
Dass
aus
einer
einzelnen,
im
Roten
Sand
stehenden,
Kapsel
eine
Art
Dorf
wird.
Nett,
wenn
man
bedenkt,
dass
wir
derzeit
nicht
einmal
garantieren
können,
eine
Sonde
sicher
und
zielgenau auf den Marsboden zu bringen.
Was aber, wenn der Veranstalter Pleite geht?
Wenn die Kolonisten keine Versorgung mehr bekommen?
Werden wir sie sterben lassen?
Oder
wird
die
Gemeinschaft
zur
Rettung
schreiten,
um
Menschen
zu
retten, die ein mehr als nur waghalsiges Projekt gewagt haben?
Die
Unwägbarkeiten
von
Mars
One
sind
sowohl
in
technischer
Hinsicht,
als
auch
was
die
sozialen
und
psychologischen
Aspekte
betrifft, so hoch, dass sie jenseits sachlicher Vernunft liegen.
Emotional
betrachtet
liegt
die
Sache
anders.
Die
Promoter
von
Mars
One
sind
mittlerweile
an
der
Börse
aktiv
und
sammeln
fleißig
Geld.
Ob
mit
diesem
Geld
jemals
ein
Flug
finanziert
wird,
darf
hinterfragt
werden. (Stand: 2014)
Nachtrag: 2021
Von Mars One spricht inzwischen keiner mehr.
Elon Musks Millions on Mars
100
Menschen
pro
Raumschiff.
100
Menschen,
die
eine
Reise
durch
die
Weiten
des
Weltalls
erleben.
100
Menschen,
die,
als
Pioniere,
die
Wunder einer neuen Welt entdecken.
Wie
schön
kann
die
Vorstellung
von
etwas
werden,
stimuliert
allein
durch die Wahl emotional wirkender Worte?
Und
wie
sehr
hindern
uns
diese
Vorstellungen
von
der
Beschäftigung
mit Fragen der Wirklichkeit?
Wenn
man
100
Menschen
mit
einem
einzigen
Raumfahrzeug
6
Monate
durchs
All
reisen
lässt,
dann
darf
man
sich
nicht
vorstellen,
dass
diese
Menschen
diese
Zeit
in
„Flugzeugsitzen“
verbringen.
Sie
werden
vielmehr
schwerelos
durch
ein
Raumschiff
treiben,
das
jedem Einzelnen nicht mehr Platz bietet, als eine Toilette.
Und
dann
wäre
da
noch
die
Frage;
„Wer
kocht?“
Die
Versorgung
mit
Nahrungsmitteln
erfordert
18.000
Mittagessen
und
ebenso
viele
Portionen für morgens und abends.
Zusätzlich mindestens 36.000 Liter Wasser.
Nicht zu vergessen, der psychologische Faktor.
Nehmen
wir
ein
Boot,
das
gerade
eben
Platz
für
100
Menschen
bietet.
Versorgen
wir
sie
mit
ausreichend
Wasser
und
Konserven.
Und
dann
lassen
wir
sie
auf
dem
Bodensee
von
Friedrichshafen
nach
Konstanz
fahren.
Mit
einer
Geschwindigkeit,
dass
sie
6
Monate
brauchen, um in Konstanz anzukommen.
Übertragen
auf
die
Ankunft
beim
Mars,
stehen
wir
zusätzlich
vor
dem
Problem,
dass
bei
allen
der
Kreislauf
und
die
Muskulatur
degeneriert sein wird.
Da
ist
es
von
Vorteil,
dass
der
Mars
eine
geringere
Gravitation
hat,
was
die
Wirkung
weniger
schlimm
werden
lässt.
Dennoch
wäre
empfehlenswert,
dass
medizinisches
Personal
unter
den
100
Menschen zu finden ist.
Die
Frage
der
autonomen
Versorgung
von
100
Menschen
mit
dem,
was
ein
Wüstenplanet
mit
giftiger
Atmosphäre
so
zu
bieten
hat,
ist
nicht
nur
eine
Herausforderung,
sondern
die
ultimative
Herausforderung.
Wie viele Rohstoffe braucht unsere Zivilisation?
Wie viele Nutzpflanzen?
Wie viele Nutztiere?
Wie
viele
Tiere,
die
wir
nicht
direkt
nutzen,
sind
für
unsere
Nutzpflanzen elementar wichtig?
Wie viele Mineralien brauchen unsere Nutzpflanzen?
Welche Qualität muss der Ackerboden haben?
Welche Qualität braucht das Wasser?
Wie viele organische Rohstoffe brauchen wir?
Wie viele nichtorganische Rohstoffe braucht es?
Wie
viele
Metalle
und
seltene
Erden
sind
notwendig
für
die
Aufrechterhaltung unserer Zivilisation?
Wie bringt man Fabriken auf den Mars?
Und
wie
lange
dauert
es,
bis
man
1
Million
Menschen
zum
Mars
gebracht hat?
Bei
100
Menschen
pro
Flug
wären
dies
10.000
Flüge.
Und
für
jeden
Flug,
mit
dem
Menschen
transportiert
werden,
dürften
mindestens
2
Flüge mit Fracht notwendig sein.
Und
letztlich
wäre
da
noch
das
Startfenster
zu
bedenken,
bei
dem
nur
alle
2
Jahre
Erde
und
Mars
in
einer
Position
zueinander
stehen,
dass ein Flug in 6 Monaten überhaupt durchgeführt werden kann.
Bei
diesem
zeitlichen
Faktor
werden
aus
10.000
Flügen,
20.000
Jahre.
Selbst
wenn
man
100
Raumschiffe
für
Passagiere,
was
weitere
200
Raumschiffe
für
die
Fracht
nötig
macht,
zur
Verfügung
hätte,
würde
man immer noch 200 Jahre benötigen.
Vielleicht
kommt
der
Tag,
an
dem
1
Million
Menschen
auf
dem
Mars
leben.
Schließlich
spricht
nichts
dagegen,
dass
Menschen,
die
dort
leben, sich dort auch vermehren.
Aber
dass
wir,
mit
unseren
heutigen
Mitteln,
1
Million
Menschen
zum
Mars bringen werden, ist jenseits realistischer Möglichkeiten.
Wie
viel
Geld
kann
eine
Idee
generieren,
wenn
sie
Massen
von
Menschen
emotional
begeistern
kann,
obwohl
sie,
rein
rational
betrachtet, eigentlich nicht durchführbar ist?
Für
eine
Kolonie
auf
dem
Mars,
auch
wenn
sie
noch
so
klein
ist,
wird
sehr viel Geld nötig sein.
Doch
neben
den
Finanzen
wäre
da
noch
die
Frage
zu
klären,
wie
sich
die Umwelt des Mars auf die Menschen auswirkt.
Schließlich
darf
man
nicht
vergessen,
dass
der
Mars
weder
eine
nennenswerte
Atmosphäre
noch
ein
Magnetfeld
hat.
Die
UV-
Strahlung
der
Sonne,
ebenso
wie
kosmische
Strahlung,
erreicht
fast
ungehindert die Oberfläche. Dies wird Krankheiten verursachen.
Menschen,
die
den
Mars
besiedeln,
werden
damit
einen
neuen
Zweig
der
menschlichen
Evolution
eröffnen.
Und
wie
dieser
sich
entwickeln
wird, kann niemand voraussagen.
Ist dies ethisch verantwortbar?
Dass
wir
heute
zu
einem
Projekt
zur
Kolonisierung
des
Mars
nicht
in
der
Lage
sind,
weil
der
Bau
eines
Raumschiffs
für
die
Errichtung
einer
Marskolonie
noch
das
kleinste
Problem
ist,
heißt
jedoch
nicht,
dass es uns in Zukunft unmöglich sein wird.
Nur,
mit
den
heutigen
technischen
Mitteln
ist
es
vergleichbar
mit
der
Absicht,
allein
mit
Spitzhacke
einen
Tunnel
in
einen
Berg
zu
treiben.
Obwohl
man
absehen
kann,
dass
man
in
einigen
Jahren
über
eine
Tunnelbohrmaschine verfügen wird.
Wenn
man
es
jetzt
(ca.
2030)
macht,
dann,
weil
die
Emotion,
es
tun
zu wollen, weit mächtiger ist, als jede rationale Betrachtungsweise.
Und
auch
das
ist
verständlich.
Denn
wenn
Menschen
einen
Traum
Wirklichkeit
werden
lassen
möchten,
dann
möchten
sie
dies
auch
zu
Lebzeiten
noch
erleben.
Es
genügt
nicht,
nur
den
Grundstein
zu
legen,
dafür,
dass
die
nächste
Generation
den
Traum
lebendig
werden lässt.
Der Traum bestimmt das Jetzt.
Tatsächlich
gibt
es
Tunnel
in
den
Bergen,
die
mit
Spitzhacke
geschlagen
wurden.
Keiner
dieser
Tunnel
ist
groß
genug
für
einen
ICE.
Eine
Kolonie
auf
dem
Mars,
groß
genug
für
eine
Million
Menschen,
ist,
um
beim
Vergleich
mit
Bergtunnel
zu
bleiben,
wesentlich
anspruchsvoller als der Gotthardtunnel.
Das
heißt
nicht,
dass
wir
eine
Kolonisation
des
Mars
nicht
schaffen
könnten. Aber auf keinen Fall innerhalb der nächsten 30 Jahre.
© 2015
NASA: Journey to Mars
Die
Orion,
das
neue
Flaggschiff
der
NASA,
soll
erst
zum
Mond,
dann
zu Asteroiden und letztlich zum Mars fliegen.
Drei
bis
fünf
Menschen
werden
6
Monate
in
einem
wohnzimmergroßen
Raum
verbringen.
Und
sie
werden
nicht
viel
zu
tun
haben,
während
sie
darauf
warten,
dass
ihr
Raumschiff
in
den
Orbit des Roten Planeten einschwenkt.
Anschließend
wird
eine
Landefähre
die
Oberfläche
erreichen.
Sie
wird
noch
kleiner
sein.
Doch
aufblasbare
Wohnmodule
werden
den
Aufenthalt erträglich machen.
Nachdem
man
festgestellt
hat,
was
es
auf
dem
Mars
alles
gibt
und
nicht
gibt
und
vor
allem,
ob
er
für
eine
Kolonisation
überhaupt
in
Frage kommt, wird man zurückfliegen.
Eineinhalb
Jahre
wird
dieser
Trip
insgesamt
dauern.
Und
niemand
weiß,
wie
sich
die
Strahlung,
die
die
Astronauten
in
der
Zeit
abbekommen,
auf
deren
Gesundheit
auswirken.
Insbesondere
wenn
man
bedenkt,
dass
die
Missionen
der
Apollo
Astronauten
negative
Auswirkungen
im
kardiologischen
Bereich
hatten.
Und
die
Apollo
Missionen dauerten gerade mal 14 Tage.
© 2015
Fazit:
In
Gedanken
und
Vorstellungen
ist
der
Mars
weit
einfacher
zu
erreichen, als in der Realität.
Fakt
ist,
dass
eine
Reise
zum
Mars
immens
teuer
wird.
Geld,
das,
im
Fall
der
NASA,
vom
Staat
erwirtschaftet
werden
muss.
Doch
bei
Steuergeldern
braucht
es
immer
den
politischen
Willen.
Und
dieser
wird
geprägt
durch
politischen
Nutzen.
Und
der
ist
derzeit
(Stand
2014) nicht so klar ersichtlich wie beim Apollo Projekt, wo es ja auch
darum
ging,
dem
Klassenfeind,
in
Form
der
Sowjetunion,
zuvorzukommen.
Was
aber,
wenn
nun
neue
Konkurrenten
auftauchen
würden?
Dann
würde
ich
mich
nicht
wundern,
wenn
man
die
Voraussetzungen
für
einen Marsflug innerhalb von 10 Jahren schaffen würde.
Prestigedenken würde die notwendigen Finanzen beschaffen.
Und dann würde aus der Journey to Mars das Race to Mars.
Letzteres wäre durchaus spannender.
Beste Geschichte einer Marslandung in der Belletristik:
Der Marsianer von Andy Weir
Wer
den
Film
gesehen
hat,
dem
empfehle
ich
das
Buch.
Am
besten
im englischen Original.
Wer weder Film noch Buch kennt, dem empfehle ich das Buch.
So,
wie
von
Andy
Weir
dargestellt,
könnte
die
Logistik
einer
Marslandung
tatsächlich
funktionieren.
Lediglich
was
die
Hermes
betrifft,
bin
ich
der
Meinung,
dass,
aus
finanziellen
Gründen,
kein
so
großes Raumschiff gebaut werden wird.
Ansonsten
ist
Weirs
Werk
eine
Science
Fiction,
die
verdammt
nahe
am Science ist!
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