Wenig Nutzen bringt Wissen, das nichts anderes bringt, als Wissen.

SETI Die Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenzen ''Wenn man etwas wissen will, nur um des Wissens willen... Was nützt es uns, wenn wir den Beweis erhalten, dass es Leben auf Exoplaneten gibt? Ändert das irgendetwas an unserem täglichen Leben? Außer vielleicht der ein oder anderen religiösen Auffassung zur Frage der Existenz? Gewiss, es wird die Sensationsgier befriedigen. Aber was, wenn die verflogen ist? Dann wird etwas Sensationelles, das bei logischer Betrachtung eigentlich nicht unerwartet ist, zur Normalität. Aliens! Wir haben den Beweis! Wir wissen es!! Endlich!!! Und jetzt? Was machen wir jetzt damit? Ein "Hallo" winken und ein paar Generationen aufs "zurückwinken" warten? Irgendwo dort draußen gibt es Intelligenzen, die gen Himmel blicken und sich fragen, ob da noch jemand ist. Und wenn sie technologisch begabt sind, werden sie sich fragen, ob man nicht Signale schicken könnte. Ein "Hallo, ist da jemand?" sozusagen. Und wenn sie wirklich intelligent sind, brauchen sie nicht lange nachzudenken, für die Schlussfolgerung, dass Signalsendungen keinen erfolgversprechenden Kosten-/Nutzenfaktor aufweisen. Um überhaupt ein einigermaßen stabiles Signal zu einem Exoplaneten zu senden, kommt letztlich nur Richtfunk in Frage. Und da gibt es einiges zu bedenken. Einmal muss das Signal stark sein, sozusagen "Saft auf der Leitung" haben. Das ein oder andere Kraftwerk dürfte hier gefragt sein. Dann muss es präzise ausgerichtet werden. Und zwar nicht auf die aktuelle Position des "Zielplaneten/Zielsterns", sondern auf den Punkt, wo das Ziel sich beim Eintreffen des Signals befinden wird. Je weiter die Distanz, desto schwieriger dürfte dies werden. Und dann muss das Signal lange genug gesendet werden. Eigentlich über Tage ggf. Wochen hinweg. Denn wenn der Zielplanet sich hinter seiner Sonne befindet, wenn das Signal eintrifft, dürfte der Empfang eher schwierig sein. Daher kommen Signale von geringer Dauer (Sekunden/Minuten) als ernst gemeinter Kontaktversuch nicht wirklich in Betracht. Und dann hätten wir da noch eine gehörige Zahl an Sternen. Selbst wenn wir nur die G-Typen nehmen und den Radius auf 100 Lichtjahre beschränken, dürften dies ca. 1000 Sterne sein. Letztlich bedeutet das, wir suchen uns einen Stern aus, senden über mehrere Tage hinweg im Gigawatt-Bereich Signale und nehmen uns dann den nächsten vor. Was das kostet? Ich denke, der ein oder andere Milliardär würde dabei pleite gehen. So sehr ich mich auch über ein echtes "WOW"-Signal freuen würde, so glaube ich eher nicht, dass irgendeine fortgeschrittene Intelligenz erhebliche Ressourcen einsetzt, um auf gut Glück gehört zu werden. Insbesondere wenn man bedenkt, dass niemand, von denen, die das Signal senden, damit rechnen kann, zu Lebzeiten eine Antwort zu bekommen. Möglich, dass sie sich ebenfalls auf's "Lauschen" beschränken, in der Hoffnung, dass irgendjemand da draußen so reich ist, dass er munter drauflos senden kann. Was SETI betrifft. Ich will nicht ausschließen, dass nicht irgendwann mal künstlich erzeugte extraterrestrische Signale hier eintreffen. Aus welchem Zufall und welchen glücklichen Umständen auch immer. Aber eine gezielt auf die Erde gerichtete Sendung würde ich eher nicht erwarten.