Science Fiction Die Welt von Übermorgen Die Frage ist, welcher Fortschritt, welche Technologie, sich am schnellsten entwickelt und so den Sprung von Science Fiction zur Realtität schafft.
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Black Hole
Nichts beflügelt die Phantasie mehr, als Dinge, die man sich nicht erklären kann.
Schwarze Löcher Kann man sich vorstellen, wie hoch die Dichte des Wasserstoffs im frühen Universum gewesen sein muss? Damals, zu einer Zeit, als das Universum kaum hundert Millionen Jahre alt und sein Durchmesser viel geringer als heute war, war auch die Dichte des Wasserstoffs weit höher als heute. Und das war die perfekte Grundlage für die Bildung massereicher Sterne. Sterne, von denen manche schon nach 10 Millionen Jahren zu Supernovae wurden. Für uns wichtigster Effekt war die damit verbundene Verteilung schwerer Elemente. Ein für das Universum, insbesondere für die Bildung von Galaxien, nicht minder wichtiger Aspekt war die damit verbundene Entstehung Schwarzer Löscher. Praktisch jeder Stern der Spektralklassen B und O endet als Schwarzes Loch. Und wir dürfen davon ausgehen, dass im frühen Universum reichlich viele Sterne dieser Klasse entstanden. Wie viele genau lässt sich nicht sagen. Aber 10 Nullen dürfte die Zahl schon haben. Wenn wir zusätzlich davon ausgehen, dass pro Jahr im gesamten Universum eine Supernova ein Schwarzes Loch hinterlässt, dann wären dies aktuell 13,8 Milliarden Schwarze Löcher, die den 10 Nullen noch hinzugerechnet werden können. Tatsächlich geht man mittlerweile davon aus, dass jede Galaxie in ihrem Zentrum ein Schwarzes Loch hat. Allein das wären schon mindestens einige 100 Milliarden. Das heißt, von den Dingern gibt es mehr, als wir zählen können. Und auf etwas, das im Universum so weit verbreitet ist, sollte man mal einen genaueren Blick werfen. Stellen wir als erstes die Frage, was ein Schwarzes Loch ist. Antwort: Wir wissen es nicht. Alles, was wir wissen, ist, was ein Schwarzes Loch so macht und welche physikalischen Grundbedingungen mit ihm verbunden sind. Ein Schwarzes Loch erzeugt eine so starke Gravitation, dass die Fluchtgeschwindigkeit am Ereignishorizont höher ist als die Lichtgeschwindigkeit, oder dieser mindestens entspricht. Dies hat zur Folge, dass die Zeitdilatation im Bereich des Ereignishorizonts gegen unendlich geht. Veranschaulicht dargestellt bedeutet dies, dass ein Astronaut, der in diesen Bereich gerät, keine Aktion mehr ausführen kann, nichts, nicht einmal ein Gedanke wird sich in ihm noch bilden. Er wäre sozusagen in einer absoluten Zeitlosigkeit eingefroren. Etwas, was man im Film Interstellar ignoriert hat und für mich den Film von Science Fiction in Richtung Fantasy verschiebt. Was mich aber nicht daran hindert, ihn gut zu finden. Betrachten wir nun die Frage, was eigentlich im Innern eines Schwarzen Lochs ist. Die Antwort heißt: Nichts. Feste Materie gibt es nicht. Und wenn es im Zentrum eine Singularität gibt, dann ist diese etwas, was nicht fassbar ist. Denn per Definition ist eine Singularität eine raumlose Konzentration unendlicher Energie und Dichte. Und zudem unerreichbar. Jedenfalls, was die uns bekannten Mittel betrifft. Warum dies so ist? Weil, gemäß einer aktuellen Theorie, sämtliche Materie bei Erreichen des Ereignishorizonts in Energie umgewandelt und dem Ereignishorizont hinzugefügt wird. In dem Fall wäre der Ereignishorizont eine Art Mauer aus reiner Energie und Raumzeit. Ebenso gibt es eine Theorie, die besagt, dass, wenn die Gravitation höher ist als die Lichtgeschwindigkeit, die Zeit in diesem Bereich rückwärts laufen kann. Wer jetzt an Zeitreisen denkt, bitte nicht, denn eine rückwärts laufende Zeit bedeutet nicht, dass man dadurch im Gestern ankommt. Man kann eher sagen, dass derjenige, der einem rückwärts gerichteten Zeitverlauf unterliegt, nicht mehr älter wird, sondern jünger, dabei aber ebenso in der Gegenwart bleibt, wie jemand, dessen Zeitverlauf normal verläuft. Diese Form des Jüngerwerdens würde aber auch bedeuten, dass alle Gedanken rückwärts ablaufen. Das dürfte schwer erträglich sein. Eine weitere Theorie besagt, dass für einen außenstehenden Beobachter jemand, der ins Schwarze Loch fällt, über dem Ereignishorizont, aufgrund der Zeitdilatation, scheinbar zum Stillstand kommen würde. Wäre dies tatsächlich so, könnte kein Schwarzes Loch an Masse gewinnen. Auch ein Verschmelzen zweier Schwarzer Löcher, wie es 2016 beobachtet wurde, wäre nicht möglich. Halten wir fest, dass in einem Objekt, das sich am Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs bewegt, der Ablauf der Zeit stark reduziert wird, nicht aber die Geschwindigkeit, mit der sich das Objekt auf das Schwarze Loch zubewegt. Ein Schluss, der sich daraus ableitet, dass die beiden Schwarzen Löcher, die 2016 verschmolzen sind, dies, im Endstadium, mit zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit getan haben. Wieder eine andere Theorie postuliert eine Spagethisierung, in der Form, dass jemand praktisch in die Länge gezogen wird, weil die Gravitation an den Füßen (wir gehen davon aus, dass er mit den Füßen voran fällt) stärker wirkt, als am Kopf. Wahrscheinlicher ist, dass die unterschiedlichen Gravitationskräfte ein Zerreißen auf molekularer Ebene bewirken. Interessant wäre die Frage, ob die Kräfte so stark werden können, dass sie auch Atome zerreißen, was bedeuten würde, dass jegliche Materie noch vor dem Erreichen des Ereignishorizonts zu Plasma wird. Fazit: Es gibt wesentlich mehr Schwarze Löcher, als wir derzeit bereit sind, uns vorzustellen. Schwarze Löcher sind das Ungewöhnlichste, was dieses Universum zu bieten hat. Wir sind weit davon entfernt, die Physik Schwarzer Löcher zu verstehen. Was Schwarze Löcher höchstwahrscheinlich nicht sind: Eingang zu einem Wurmloch. Durchgang zu einem Weißen Loch. Durchgang zu einem anderen Universum. Eingang zu einem Hyperraum. Und ganz nebenbei, angesichts der Tatsache, dass alles, was mit dem Ereignishorizont in Kontakt kommt, zu Energie wird, ist ein Vordringen in ein Schwarzes Loch nicht ratsam. Es sei denn, man möchte seine Existenzform ändern, ohne vorher zu wissen, was dabei herauskommt.
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Das phantastischste am Universum ist, das es da ist.
Kosmologie: Universum